Schwierigkeiten bei der Einstellung von (digitalen) Fachkräften?
Was Bewerber*innen „Post-Covid“ suchen und erwarten
Offene Stellen, die über Monate unbesetzt bleiben? Vielversprechende Bewerber:innen, die sich dann doch noch in letzter Sekunde für ein anderes Angebot entscheiden? Keine geeigneten Alternativen in Aussicht? Wenn auch Ihr Unternehmen Schwierigkeiten hat, in der aktuellen Marktlage Fachkräfte zu gewinnen, stehen Sie damit keinesfalls allein da. Vor dieser großen Herausforderung stehen aktuell unzählige Unternehmen in ganz Europa. Es fehlt an qualifizierten Mitarbeiter:innen und die Suche nach geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen entwickelt sich mehr denn je zur sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Wir von der 4Talents Personalberatung erleben Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme im digitalen Markt bereits seit Jahren. Betrachtet man den aktuellen Arbeitsmarkt, so zeigt sich, dass inzwischen nahezu alle Branchen in Deutschland und Europa damit zu kämpfen haben. Noch nie zuvor gab es, bezogen auf den gesamten Jobmarkt, so viele Stellenausschreibungen wie aktuell. Der steigende Personalbedarf im digitalen Markt hat sich auf viele andere Branchen ausgeweitet.
Doch was können Unternehmen konkret tun, um sich jetzt optimal auf den vorherrschenden Bewerbermarkt einzustellen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren?
WAS TALENTE „POST-COVID“ SUCHEN UND ERWARTEN
Bewerber:innen sind heute nicht mehr bereit, sich mit den „normalen“ Standards zufrieden zu geben. Und das aus einem sehr einfachen Grund: Sie müssen es nicht! Sie haben sehr genaue Vorstellungen und Erwartungen an potenzielle neue Arbeitgeber. Die Auswahl an verfügbaren Jobs für Bewerber:innen ist groß und sie können sich die „Rosinen herauspicken“ – mehr denn je befinden Bewerber:innen sich in einer Position der Stärke. Bei hochqualifizierten Personen stehen die Unternehmen Schlange. Sie können es sich also schlichtweg erlauben, wählerisch zu sein, und eine neue Stelle nach ihren persönlichen Präferenzen auszusuchen.
Als Unternehmen müssen Sie daher noch besser verstehen, nach welchen Kriterien Bewerber:innen die Entscheidung für oder gegen ein Jobangebot treffen. Vor allem aber müssen Sie dem Markt potenzieller Fachkräfte die Vorzüge Ihres Unternehmens sichtbar kommunizieren. Doch was wollen die Bewerber:innen denn eigentlich?
Als Personalberatung im digitalen Markt führen wir seit Jahren täglich eine Vielzahl von Gesprächen, sowohl mit Kandidat:innen (aus unserer Sicht sind es keine Bewerber:innen, da wir in die Direktansprache gehen) als auch mit Entscheidungsträger:innen auf Unternehmensseite. Damit unterstelle ich uns per se einen gewissen Grad an Erfahrung, wie, wann und warum es zum perfect match kommt.
Dieses kostbare Wissen wollen wir unbedingt teilen. Lesen Sie hier die fünf wichtigsten Punkte, die Ihnen dabei helfen werden, die Optimierungspotenziale im eigenen Unternehmen aufzudecken und sich im Bewerber:innenmarkt im besten Licht zu präsentieren.
WONACH SUCHEN BEWERBER:INNEN EIGENTLICH – UND WAS KÖNNEN UNTERNEHMEN BIETEN?
Remote Work
Homeoffice ist für viele Bewerber:innen zu einer Top-Priorität geworden. Zu Beginn der Pandemie waren viele Menschen gezwungen, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Und es hat sich größtenteils gezeigt, dass sie genauso produktiv sein können, wenn sie von zuhause aus arbeiten. Unternehmen, die Remote Work nur als temporäres Phänomen abtun und wieder auf eine Vollzeit-Präsenz im Office bestehen, haben bereits heute einen absoluten Wettbewerbsnachteil. Unnötig zu erwähnen, wie es wohl in Zukunft aussehen wird.
Flexibilität
Nicht alle Arbeitnehmer:innen bevorzugen ausschließlich die Arbeit im Homeoffice. Viel mehr wünscht sich die große Mehrheit insgesamt vermehrte Flexibilität im Hinblick auf die Verteilung der Arbeitsstunden. Eine Mischung aus Heim- und Büroarbeit und/oder flexibleren Arbeitszeiten während des Tages entsprechen dem neuen Standard. Dies ist nicht allein auf die Pandemie zurückzuführen. Viele Menschen haben sich schon lange vor Covid nach einer größeren beruflichen Flexibilität gesehnt. Die Pandemie hat die Argumente dafür lediglich verstärkt – und gezeigt, dass hybride Modelle sehr erfolgreich funktionieren.
Die 4-Tage-Woche
Die 4-Tage-Woche ist ein Modell für eine modern gedachte Arbeitszeitgestaltung. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass es für Arbeitgeber und Arbeitnehmende von Vorteil sein kann, ein solches Modell in Betracht zu ziehen. Im Vereinigten Königreich wird derzeit schon offiziell eine 4-Tage-Arbeitswoche erprobt. Auf der Website des Pilotprojekts https://www.4dayweek.com/ukpilot heißt es: „Bei diesem Pilotprojekt handelt es sich um einen koordinierten, sechsmonatigen Versuch im Vereinigten Königreich, eine 4-Tage-Woche ohne Lohneinbußen für die Arbeitnehmer:innen einzuführen.“
Weiterentwicklung
Bewerber:innen wollen für Unternehmen arbeiten, die bereit sind, in sie und ihre (fachlichen sowie persönlichen) Kompetenzen zu investieren. Sie wollen die Möglichkeit bekommen, ihre Fähigkeiten auszubauen und sich im Job sowie auf persönlicher Ebene weiterzuentwickeln. Schon lange ist kaum mehr jemand bereit, jahrelang in ein und derselben Position zu verharren, ohne voranzukommen. Bewerber:innen nehmen Unternehmen als attraktiv wahr, mit denen sie gemeinsam wachsen und sich entwickeln können.
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme
Eine weitere Möglichkeit, um sich bei Bewerber:innen gut zu präsentieren, bieten Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Sicher kann und will dies nicht jedes Unternehmen bieten und auch nicht jede/r Mitarbeitende ist dafür empfänglich. Dennoch kann es im Gesamtkontext der hier genannten Möglichkeiten zur Mitarbeitergewinnung ein ergänzender Vorteil sein, den ein Unternehmen bieten kann. Positiv hervorzuheben ist, dass die Formen und Arten der Beteiligungsmodelle sehr vielfältig sind – von „echten“ Anteilen über Virtual Shares (ESOP, VSOP) bis hin zu stillen Beteiligungen ist alles möglich. Somit sollte ein Unternehmen durchaus prüfen, ob eine der Optionen einen Mehrwert und somit eine langfristige Bindung bieten kann.
Fazit – es ist nie zu spät für gute Maßnahmen
Sie haben es längst bemerkt: Wir haben hier nicht den heiligen Gral gefunden, mit dem Sie auf einen Schlag alles umkrempeln. Die meisten dieser Punkte dürften heute auch niemanden mehr überraschen. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie viel Aufmerksamkeit den Themen Homeoffice und flexible Arbeitszeitgestaltung in den letzten beiden Jahren zuteilgeworden ist. Da ist es nur verständlich, wenn Bewerber:innen diese Kriterien als persönlich relevant einstufen.
Und genau deshalb wundern wir uns immer wieder, wie oft wir unternehmensseitig auf mangelnde Bereitschaft stoßen, sich in diesen Belangen zu bewegen, um so im harten Konkurrenzkampf auch weiterhin für den Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben.
Wenn wir zumindest mit einem der hier genannten Punkte einen Denkanstoß bewirken können, sind wir glücklich. Denn genau das wollen wir als Berater erreichen: Die Erfahrung aus unserem daily doing mit Ihnen teilen und Ihnen damit helfen, die besten Talente für sich zu gewinnen.